Thursday, October 8, 2009

Kollektives Unbewusstes

Evolution und kollektives Unbewusstes

Jung übernahm zwar aus der Psychoanalyse die Begriffe Bewusstsein und Unbewusstes, differenzierte aber letzteres in ein persönliches Unbewusstes und das kollektive Unbewusste. Das kollektive Unbewusste postuliert Jung als Lagerstätte des psychischen Erbes der Menschheitsgeschichte, welches sich, ähnlich wie der biologische Körper, durch die Evolution hindurch entwickelt habe und von verschiedenen Erfahrungen geprägt worden sei. Alles, was irgendwann einmal von der individuellen Psyche eines Menschen ausgedrückt wurde, werde zu einem Bestandteil der psychischen Grundkonstitution eines Menschen – und ebenso auf einer kollektiven Ebene zu einem Bestandteil der ganzen Gattung und damit zu einem Bestandteil des kollektiven Unbewussten.

Archetypen


Besonders häufige, immer wiederkehrende psychische Muster formen sich nach Jung zu Grundmotiven bzw. Archetypen, die strukturierend auf die kollektive und individuelle Psyche wirkten. Sie entwickelten eine bedeutende, unwillkürliche Kraft („Numinosum“), der sich keine individuelle Psyche auf Dauer entziehen kann.
Dem Bewusstsein erscheinen die Archetypen als typische, häufig zu beobachtende Verhaltensmotive, die sich objektiv als kulturelle Gegenstände und/oder Rituale manifestieren. Die Motive verschiedener Märchen, Mythen und ihr Auftreten in der Kunst und im Traum über verschiedene Epochen, Sprachen und Kulturen hindurch werden von Jung als Beweis für die Existenz dieser Archetypen herangeführt.

Maurice Halbwachs: Kollektives Gedächtnis

Einen anderen Zugang zu unbewussten kollektiven Strukturen entwickelte Maurice Halbwachs mit seiner Theorie des kollektiven Gedächtnisses. Diese orientiert sich stärker an der konkreten historischen Situation von einzelnen sozialen Gruppen und Gesellschaften. Nach Halbwachs ist das Bedürfnis nach Erinnerung und Geschichtsbewusstsein als Reaktion auf das Verschwinden von Traditionen und Lebenswirklichkeiten zu verstehen.


Der Hüter der Schwelle

Das Ziel jeder okkulten Ausbildung ist neben der Entwicklung übersinnlicher Fähigkeiten und der Kristallisation des Egos, die Verschmelzung von Ober- und Unterbewußtsein oder esoterisch ausgedrückt, die Vereinigung mit dem eigenen Schutzgeist.

Dieser Vorgang, der auch den Hauptbestandteil der Einweihungszeremonie bei magisch arbeitenden Geheimlogen bildet, ist einer der interessantesten Vorgänge der menschlichen Seelentätigkeit. Bei der Konfrontation mit den Kräften des eigenen Ich, erkennt man seine bisherige Persönlichkeit unverfälscht und unbeschönigt in einer nie gekannten Härte und Unvollkommenheit. Man erlebt das Schauen des Erdenrestes, die Konfrontation mit dem Hüter der Schwelle.

Dieser Hüter, dem der Mensch normalerweise erst in der Todesstunde begegnet, ist der Dämon des eigenen Ich, der die Verfehlungen der vergangenen Leben, das Karma und die angehäufte Schuld darstellt. Der Hüter der Schwelle steht bereits bei der Geburt an der Wiege des Menschen und verkörpert die Mängel und Schuld, die der Mensch aus seinen Inkarnationen mit in das neue Dasein bringt.

Kinder erleben oft Schattenreflexe dieses Hüters und leiden bisweilen an Nachtangst, wo sie schreiend erwachen und glauben von einer riesigen Welle überschwemmt, einer Glocke erstickt oder von schrecklichen Gestalten überfallen zu werden. Der Schlund dieses Abgrundes schließt sich erst im Laufe der Jahre und öffnet seine Pforten neuerlich, wenn der Mensch im Sterben liegt.

Vor dem Hüter der Schwelle, an dem die Sterbenden mit Grauen vorüber müssen, stehen manche Menschen schon zu einer bestimmten Zeit ihres Lebens. Denn es kommt für den praktizierenden Mystiker oder Magier die Zeit, an der er zu einer Entscheidung gelangen muß. Wo er sich entscheiden muß, ob er der Sklave seiner Triebe und Bedürfnisse bleiben und dem Einfluß des äußern und vergänglichen Scheinwillens weiter unterworfen sein will, oder ob er sich auf seine inneren Werte, auf den unsterblilchen Funken seines Egos besinnt.

Diese Entwicklung und geistige Umwandlung tritt jedoch erst dann an einen Menschen heran, wenn dieser stark genug geworden ist, daß er den Widerstand des Hüters der Schwelle zerbrechen kann. Der Hüter, das personifizierte Karma tritt einem oberflächlichen Menschen nicht gegenüber, da sich dieser noch zu sehr mit seinem dunklen Seelenteil identifiziert um diesen überhaupt erkennen zu können.


Diese Texte habe ich von der Site: http://www.der-glaube.de/pages/download.php Dort gibts auch das Tibetische Totenbuch. Man findet auch sonst viel Interessantes aus den verschiedensten Religions- und Philosophierichtungen.

Noch eine gute Doku zum Thema globales Bewusstsein:
The Global Brain - Die erwachende Erde

Gucktz mal rein!

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