Seit ich die Welt wieder reingelassen habe, strömen die Menschen und ihre Geschichten unaufhaltsam durch mein Leben. Holen mich aus meinem Gedankenstrudel und halten mich davon ab den höchsten Eingebungen weiter zu folgen. Zwingen mich dazu mich mit der hässlichen Realität auseinander zu setzen, die ihre Leben nachhaltig und störend beeinflusst. Durch mein akutes Helfersyndrom möchte ich ihnen natürlich neue Lösungen/Ziele zeigen. Ihnen das Leben und seinen Irrwitz erklären/vereinfachen. Ein Zuhause sein. Mit ihnen Leid und Freude teilen. Wobei ich selbst plötzlich völlig in der Hintergrund gerückt bin. Mich in einer kleinen Ecke wiederfinde, was zeitweise Unzufriedenheit auslöst. Nach der langen Isolation gebe ich nun mehr als je zuvor. Alles, was ich habe wird geteilt. Es ist ein schönes Gefühl. Vorallem sein Herz wieder für andere zu öffnen. Ihnen darin einen Platz zu geben. Die Liebe mit jeder Faser zu spüren. Auch den Schmerz, die sie mit sich bringt. Insbesondere gegenüber jungen Menschen, denn sie sind die Zukunft. In der ich leben möchte. Viele denken sie haben hier keine und dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. In dem wunderbaren Land, wo man seine Scheisse mit Trinkwasser runterspült während der Rest in der Scheisse verendet. Solche Verbindungen vereinen die Sehnsucht nach einer besseren Welt, was ihnen umso mehr Gewicht gibt. Trotz all den wichtigen Entwicklungen habe ich dafür auch meine Trieblosigkeit aufgeben müssen. Dieser hart erarbeitete Zustand der bescheidenen Zufriedenheit/Dankbarkeit löst sich immer mehr auf und ich finde mich wieder in mitten impulsiver Handlungen und vergessener/unterdrückter Bedürfnisse/Gefühle. Zeitweise erkenne ich dieses undankbare/gierige Schwein, das der Mensch zweifellos ist, in mir selbst und muss mich angewidert abwenden. Ausser es bezieht sich auf Freiheit und Individualität. Die grösste Herausforderung ist wohl alles unter einen Hut zu bringen. Die alte Work-Life-Balance-Leier. Am Leben teilnehmen und gleichzeitig seinen Lebensplan erfüllen. Kein leichtes Unterfangen für jemand, der überall mit Herz und Seele dabei ist. Vom Sturm des Lebens mitgerissen und verführt wird. Irgendwann lässt man auch die letzten Grashälmchen los, an die man sich unnötigerweise geklammert hat und treibt mit dem Wind. Lässt die Dinge ihren Job machen. Hört auf sich dagegen zu wehren. Alles wie es muss. Das gibt genügend Halt für einen angenehmen Flug und eine sichere Landung am Zielort.
Zeit zum Abheben.
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