Der Mensch von heute orientiert sich gern am Konsum und anerkennt den Kapitalismus als seine Religion. Woher kommt denn dieser Drang der konstanten Triebbefriedigung? Man kann es wohl auf das Ausgleichen eines Defizits zurückführen. Durch die schwere Last unserer Gesellschaft, die wir alle auf unserem Rücken tragen, müssen wir viel entbehren..Freiheit, Geborgenheit, Liebe, Nähe zur Natur, Wahrheit, Sicherheit etc. dies versuchen wir dann mit Süchten und anderen Zwängen/Neurosen zu kompensieren. Abhängigkeit ist eine Gesellschaftskrankheit geworden. Egal ob von Drogen, Essen oder Kaufen. Der Genuss ist schon lange in den Hintergrund gerrückt. So machte sich wohl auch das viereckige Denken breit, welches nur in geraden Mustern funktionieren kann. Nach erprobten Regeln. Das Kastendenken ist ein kleines Denken. Es hindert die Menschen an ihrer freien Geistentwicklung. Lässt sie an längst überholten Systemen festhalten. Lässt sie das Neue und Fremde scheuen. Da versteht man dann auch warum sie sich immer ablenken wollen. Nichts mehr sehen und fühlen wollen. Und wenn dann mal jemand hinter seinen Mauern hervor kommt und Gefühle zeigt, sind alle bestürzt. Wohl mehr aus dem Grund weil sie diese Art von Audruck des Innersten schlicht und einfach nicht kennen. Überwältig werden von der Berührung ihrer Seele. Wir wissen doch alle wie es sich anfühlt. Der schier unerträgliche Schmerz und die etlichen Enttäuschungen. Die vielen Entbehrungen, die unsere Herzen auf sich nahmen. Die Schuld, die man bei sich selber sucht und sich darum lieber selber zerstört. Das Leben ist eine Hure. Ja klar aber wenn wir uns aufgeben, hat sie gewonnen. Dann helfen wir ihr sogar. Am Ende wachen wir auf und unser Leben ist vorbei. Wir sind alt oder krank und sterben. Das wars. Und waren fast nur unglücklich oder dann zugedröhnt. Haben unsere echten Bedürfnisse erfolgreich verdrängt. Dies zu realisieren tut dann sehr weh. Und schon wieder scheint die Flucht das beste Mittel zur spontanen Erleichterung. Obwohl man genau weiss, dass es nichts löst. Aber es scheint einem wenigstens daran zu hindern auseinanderzufallen. Zusammenzubrechen. An dieser Grenze stehen wir wohl alle von Zeit zu Zeit. Egal wieviel schon in einem zerbrochen ist wieviel man schon geopfert hat, man muss das Gute in sich bewahren und dort ansetzen wenn man sich wieder aufrafft. Verstehen woher man kommt und wohin man will. Zu dem steht, was man ist. Sicher wird es einem immer wieder mal einholen, was dann ein Zeichen ist sich damit zu befassen. Die Wunden heilen irgendwann aber die Narben bleiben für immer.
Die meisten Menschen machen das Leben zu einer Bühne auf der sie ihre eigene Tragikomödie inszenieren. Ungeachtet der Verluste. Hauptsache sie sind der Star und können ihr eigenes grosses Drama aufführen. Wenn das Herz blutet ist es schwer. Nicht weniger rein. Denn solange es noch fühlen kann, ist es auf der sicheren Seite aber es wird nur schwer wieder froh werden. Am Schluss ist es aber gerade diese tiefe Unglücklichkeit, die mich antreibt nach meiner Freiheit zu suchen. Mein Paradies zu finden. Das Packet werde ich wohl immer mit mir rumtragen müssen. Das ist wohl eine Realität und es macht mich am Ende vielleicht sogar zu einem besseren Menschen. Denn ich bin fähig unglaublich tiefe Gefühle zu empfinden. Das heisst ich bin am leben. Jedes Schicksal ist doch nur ein kleiner Teil vom ganzen Übel und trotzdem kann man was Gutes daraus machen. Das Leben geniessen. Das ist wohl die Kunst des Lebens. Dieses krampfhafte nach einem Sinn suchen ist auch Teil davon. Denn oft sieht man keinen. Für mich ist das überlebenswichtig. Bisher habe ich schon viele Antworten gefunden, was es nicht unbedingt einfacher machte. Hassen tu ich schon lange nicht mehr. Habe gemerkt das es mir nur selber schadet. Ich kann verzeihen. Ich bin ab und zu noch traurig. Nicht wütend oder böse. Das kann man ausleben. Jemandem an den Kopf werfen aber das nicht.
Ich lebe fast nur noch nach Instinkt und folge meiner inneren Stimme. Sie weiss schon was sie tut. Auch wenn sie manchmal Wege geht, die am Anfang nur schwer zu verstehen sind und mich auch in Situationen bringen, aus denen ich nur schwer wieder raus komme. Am Ende hat es sich immer als sinnvoll heraus gestellt. Ich gehe einfach weiter und sehe wo sie mich als nächstes hinführt. Die Auflösung kommt dann schon irgendwann. Ich vertraue auf mich selbst und meinen Weg. Wo und wann auch immer er endet. Etwas anderes kenn ich nicht. Habe schon sehr früh gemerkt, dass ich besser bedient bin wenn ich auf mein Herz höre als auf das was andere Menschen sagen. Egal wie fern es von dem ist was die Norm sagt. Bisher war es die verlässlichste Quelle von allen. Auch wenn es mich manchmal zum Wahnsinn treibt mit seiner Sehnsucht und Trauer. Es ist meins und es ist ein starkes und gutes Herz. Mehr muss man nicht haben. Und solange ich die Welt noch mit Kinderaugen betrachten und mich ab kleinen Dingen freuen und staunen kann, ist alles in Ordnung. Wer sich dieses Kind bewahren kann und trotzdem erwachsen ist, hat gewonnen. Ich darf fühlen, denken und träumen. Besser gehts nicht. Es ist eine Einstellung zum Leben. Eine Seelensache.
Das Leben leben lassen.
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