Tuesday, January 26, 2010

Wo Etwas Fehlt

Alle Jahre wieder findet in Davos das WEF statt. Nun ist es wieder mal soweit. Diese Woche werden etwa 2400 "Gäste" aus der ganzen Welt zum fröhlichen Austausch geladen. Was eigentlich eine gute Idee zu sein scheint, geht meist sang- und klanglos vorüber als wäre nichts gewesen. Greifbare Erfolge hat es bisher keine ausweisen können. Ausser man misst an den negativen Auswirkungen. Man redet über das allgemeine Weltgeschehen aber meist nur über Wirtschaft, deren globalisierende Entwicklung sich nicht massgeblich verändert hat. Jeder kann seine Meinung sagen. Auch für die Gegner gibt’s jetzt das Open Forum. Trotz dem grossen Wirbel der darum gemacht wird und den teilweise sogar geistreichen Diskussionen fällt es mir schwer die Veranstaltung ernst zu nehmen. Es ist halt doch mehr reden und vor allem sich gut gehen lassen in Davos danach anstatt gegen die Missstände in der Welt vorzugehen und das gefällt mir nicht. Man wird das Gefühl nicht los, dass es sich wie so oft nur um eine Alibiübung handelt damit ein paar angeblich wichtige Leute ihren Senf zu Themen abgeben können auf die sie nicht den geringsten Einfluss haben und ein paar schöne Bergferientage geniessen dürfen. Muss ja auch mal sein. Wichtig tun ist doch anstrengend nicht. Dass die schon lange nicht mehr neutrale Schweiz da mitmacht ist doch typisch. Irgendwie hat sie es drauf den Mächtigen in den Arsch zu kriechen. So kann sie sich ungesehen mit dem Mob auf dem hochkorrupten Weltmarkt tummeln. Die sind sich einig. Nun gut. Das WEF ruft auch immer viele Demonstranten auf den Plan. Leider sind diese Demos mindestens so wirkungslos wie das WEF selbst. In Davos herrscht die nächsten Tage der militärische Ausnahmezustand. Der Ort gleicht einer Kriegsfestung. Wer Bock hat sich in einer Ecke die Füsse kalt zu stehen, soll das bitte machen. Ich finde es schon gut das man Präsenz zeigt und seine Haltung kundtut aber mit der Armee als Gegner sieht man schnell mal klein aus. Hier wäre darum wieder die Ausweichtaktik zu empfehlen. Standort der Aktionen willkürlich ändern. Spielt doch keine Rolle wo man demonstriert in den Medien kommt es sowieso. Wo immer man ist, kann man und soll man eine Demonstration machen.

Was aktuell in Haiti geschah, ist wohl nur der Anfang vom Ende. Vorboten einer dunklen Zeit. Tsunamimässige Zustände. Die Solidarität aus dem Westen ist schon fast euphorisch. Millionen wurden gesammelt. Wann und wie es bei den Betroffen ankommen soll, weiss noch keiner. Ob der Klimawandel von uns verursacht wird oder nicht darüber lässt sich streiten aber er schreitet weiter voran und wir können kaum noch etwas dagegen tun. Da half auch der jüngste Klimagipfel in "Hopenhagen" nicht mehr viel. Auch die kosmischen Ereignisse der kommenden Zeit werden auf der Erde wohl Kräfte auslösen, die wir nicht abschätzen können und viele Leben fordern.
Wer die Bilder aus Haiti gesehen hat, kann nicht mal annähernd begreifen was die Menschen dort durchmachen. In den Strassen voller Toten und Trümmern. Ein Trauma fürs Leben. Die ohnehin schon gebeutelten Menschen. Das ist etwas, was ich wirklich nicht verstehe. Warum trifft es immer die, die sowieso schon nichts haben. Die ärmsten der Armen. Da könnte man schon fast eine Verschwörung der Naturkräfte gegen die am wenigsten Überlebensfähigen vermuten. In Haiti ist die Lebenserwartung etwa 50. Einem reichen Land würde ich so was schon eher mal gönnen. Dann würden die Menschen vielleicht etwas bescheidener und gemeinschaftlicher werden. Aber natürlich wünscht man sowas keinem. Die meisten bei uns kennen Sterben und Tod nur aus dem TV. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der Tod wenn du ihn wirklich vor dir hast ganz anders aussieht. Er raubt dir den Atem. Bilder können dies nie so vermitteln wie das unmittelbare Erlebnis, das sich für immer einprägt. Menschen, die viel mit dem Tod zu tun haben, stumpfen irgendwann ab und nehmen den Tod nicht mehr als diesen wahr. Ich denke die Überlebenden einer solchen Katastrophe haben einen solchen Schock und tausend Probleme gleichzeitig das sie gar nicht darüber nachdenken können an wie vielen Toten sie gerade vorbei gehen. Das ist vielleicht unser angeborenes inneres Schutzsystem gegen solch traumatische Erfahrungen. Man verfällt in eine Art apathische Trance, in der man aber komischerweise doch noch fähig ist zu handeln. Erst viel später kommt dann die Realität in Bildern wieder hoch. Immer und immer wieder. Desto mehr man sich aber damit konfrontiert desto eher wird man diese schrecklichen Momente loslassen können. Wirklich begreifen wird man es wohl aber nie. Das ist etwas das der Mensch glaube ich schlicht und einfach nicht kann. Darum wohl auch nicht sollte. Weil es einfach zu dunkel und zu grausam ist um von einem gesunden menschlichen Verstand erfasst zu werden. Das Leben auf Erden ist ein Kommen und Gehen. Das ist sogar ein zwingender Umstand wenn wir nicht der auswuchernden Überbevölkerung zum Opfer fallen wollen. Ein Grund mehr die kurze Zeit unseres Lebens zu geniessen. Das Beste daraus zu machen. Das nicht sein. Die Körperlosigkeit nach dem Tode ist zwar sicher schön erholsam nach den Strapazen des Lebens. Aber ich denke jede Seele wird sofort wieder ja sagen wenn man sie fragt, ob sie wieder ein Leben haben möchte. Im Seelenjenseits ist es doch viel zu langweilig auf Dauer. Dort gibts nichts. Keine Sinne und keine Bewegung. Nur ein winziges Fetzchen eines Informationsstrangs das in irgendeiner Dimension durch das Nichts schwebt. Ich habe keine Angst vor meinem Tod. Wenn es soweit ist dann ok. Ein Level weiter. Einfach möglichst ohne viel Schmerzen. Schlimmer ist, wenn du Menschen, die du liebst sterben sehen musst. Auch wenn du weisst, dass alles miteinander verbunden ist und kein Abschied für immer ist, ist es doch immer wieder ein herber Verlust. Denn meist trifft es leider die Guten unter uns viel zu früh.

Wenn ich das viele Leid in der Welt sehe. Die hungernden und kranken Kinder. Die leeren hoffnungslosen Blicke in den Gesichtern von Menschen in Kriegs- und Armutsländern. Dann treibt es mir die Tränen in die Augen. Es tut weh zu sehen wie wir mit unseren Schwestern und Brüdern umgehen. Wie viele Leben nur aus Schmerz, Trauer und Not bestehen bis zu ihrem Tod. Zum Glück gibt es dazwischen immer wieder kleine Lichtblicke. Kleine Wunder. Geschichten von Menschen, die etwas Hoffnung zurück bekommen haben. Eine Chance auf ein besseres Leben kriegen. Wo Menschen sich gegenseitig helfen und stärken. Alle zusammen kommen um etwas für die Gemeinschaft zu erreichen. Nachbarschaftshilfe leisten. Alle für alle. Das tut den Menschen gut. Zusammenhalt gibt Kraft. In diesen raren Momenten wo eine Gruppe ihre ganze Energie auf einen guten Zweck konzentriert, der am Ende allen dient, können unglaubliche Dinge entstehen. Auch in uns werden überwältigende Gefühle erzeugt. Wenn so was eindrückliches geschieht bin ich wirklich berührt und das sind dann Tränen der Freude und Hoffnung. Man soll nie aufgeben daran zu glauben, dass es besser werden kann. Und wenns doch nichts wird scheiss drauf du hast gelebt! Das ist wohl das grösste Geschenk von allen.

It’s a time of facing our biggest fears...huge challenges are ahead of us...together we are strong!

Musik fürs Leben

Musik nahm schon früh in meinem Leben einen sehr grossen Platz ein. Es ist eine riesige Welt für sich. Jede Gefühlslage wird abgedeckt. Sie hat mir oft geholfen weiter zu machen. Mich immer inspiriert. Ich hatte eigentlich konstant einen Backgroundsound. Für jede Zeit einen anderen. Seit vielen Jahren gehe ich so gut wie nie ohne Musik aus dem Haus und nach einer gewissen Zeit dürstet es mich immer wieder nach neue Liedern, neuen Sounds. Ich bin ein Musikjunky. Immer auf der Suche nach dem perfekten Beat. Zusammenstellen, vermischen, fühlen, tanzen. Manchmal gibt es Musik, die mich in einen drogenähnlichen Zustand versetzt. Dann bewegt sich alles von allein. Die Beine tanzen automatisch mit. Das Herz fängt an zu singen und fühlt sich eins mit der Welt. Einzigartig. Ohne Musik könnte ich nicht leben. Mein erster richtig Sound war Hiphop in den 80ern und der begleitet mich bis heute. Das war da ganz neu für uns. In den 90er fings dann an mit dem ganzen Acid, erste Breaks/Jungle und House Anfänge von England. Techno kam. Später dann noch der ganze geile Minimalshit. Parties waren bei uns damals ja noch rare Ware. Wer dort hinging war ein Rebel, ein Freak, der für mehr Kultur tanzte. Es gab noch regelmässig illegale Outdoor-Veranstaltungen. Es hatte noch eine Message. Man war zusammen unangepasst, nahm Drogen, war kreativ und verrückt. Das war eine geile Zeit. Dann ab 2000 gings dann los mit der Kommerzialisierung von allem. Der Massenvermarktung guter Undergroundmusik, guter Undergroundparties. Jeder wollte fett Business machen. Alle wollten kool sein. Zur Szene gehören. Heute gehts nur noch um Konsum und Sex. In den Clips auf MTV und an den Parties. Die Musik und Talent ist zweitrangig geworden. Sehen oder gesehen werden. Jeder ist "DJ", nimmt Drogen und geht an Parties. Pro Nacht kann man zwischen 30-40 verschiedenen Veranstaltungen wählen, von denen keine wirklich rockt. Früher gabs höchstens 2-3 aber die waren voll und es ging sowas von ab! Es ist eine traurige Entwicklung aber vielleicht eröffnet es Türen für neue Formen der Musikzelebrierung und Tanzveranstaltungen. Und das ist halt der Mensch. Er macht das mit allen guten Dingen. Macht sie kaputt. Ich selbst gehe nur noch selten aus. Am besten gefällts mir draussen oder an speziellen Locations, klein aber fein. Ausgewählte Tracks und Leute, nettes Ambiente, gute Deko. Eine Seltenheit geworden. Es wird vielleicht wirklich Zeit selber wieder aktiver zu werden.

Lets define the word party new!

Die Wege eines Künstlers

Als Künstler über seine eigene Kunst zu schreiben, scheint mir schwierig. Letztens ist mir aufgefallen, dass ich das noch nie gemacht habe. Ich fühle mich auch noch nicht wirklich reif genug, um meine Kunst abschliessend zu definieren. Wer mich kennt, weiss das sich meine Kunst mit mir weiter entwickelt. So wie das Schreiben auch. Von den unbeholfenen Anfängen bis heute hat sich einiges getan und trotzdem weiss ich, dass da noch viel mehr schlummert. Ideen, die ich umsetzen möchte. Für die mir bisher aber Zeit und Raum fehlten. Ich möchte es auch dem Betrachter überlassen was ihm meine Kunst sagen will.
Ich würde es beschreiben als ein Abbild der Realität, mit der ich mich umgebe. Dingen, die andere sonst als Abfall wahrnehmen. Kompositionen aus den Farben meiner Seele. Mit kleinen feinen Details, die bei genauerem Hinschauen etwas zu sagen haben. Von 3D Kombinationen bis hin zu ganzen Räumen, die einem ein einmaliges Gefühl von Überladung, Farbenshock und gleichzeitig eine verzauberte Traumwelt vermitteln. Es sind die Stücke, die ich aus der Wirklichkeit in meine Welt mitnehme und dann neu zusammensetze. Abdrücke meiner Träume. Meines Lebens. Meiner Sicht. Das Innere nach aussen gekehrt mit dem was zur Verfügung steht. Ein guter Abschluss.

Kunst ist Kunst.

Sonnenlicht

Ohne gehts nicht. Kein Leben wäre möglich. Ich liebe die Sonne. Mir kann es nicht warm genug sein. Ich merke richtig wie sich mein Körper an der Sonne auflädt. Wie viel Energie von ihr ausgeht. Nach einer Woche am Strand gehts mir so gut wie nie. Sicher muss man auf seinen Hauttyp achten damit es keinen Sonnenbrand gibt usw. aber ich denke man sollte möglichst viel und oft in der Sonne sein. Es tut Körper und Seele gut. Vorallem jetzt im Winter leiden sehr viele Menschen in Europa an Vitamin D Mangel, was zu Müdigkeit und gedrückter Stimmung führt. Auch wenn die Sonne nicht scheint, ist sie trotzdem da und der Körper nimmt in solch raren Zeiten alles was er kriegen kann. Darum sollte man auch im Winter jeden Tag mindestens eine halbe Stunde draussen verbringen. Solarium ist ab und zu auch sehr angenehm. Das Licht macht dann richtig glücklich. Oder einfach ab in die Berge wo sich die Sonne im Schnee spiegelt. Die ganze Verteufelung der Sonne, ist auch ein bisschen Wahnmache von den Ärzten und Pharmas.

Let the sunshine in

Tierflüsterer

Neuerdings verbinge ich viel Zeit mit Tieren. Diese Geschöpfe haben mir im Leben schon so viel Freude und Inspiration gegeben, dass sie einen eigenen Post verdienen. Welch wunderbare Wesen es doch sind. Manchmal ziehe ich sie Menschen sogar vor obwohl sie nicht verbal kommunizieren. Sie haben ihre eigene Sprache und wer sie versteht, wird die besten Freunde in ihnen finden. Sie haben Seelen, können fühlen und verstehen. Sie sind für die einfachsten Dinge wie Geborgenheit, Aufmerksamkeit und Ernährung unglaublich empfänglich und dankbar und geben es 100fach zurück mit bedingungsloser Liebe. Sie haben alle einen eigenen Charakter. Egal um welche Gattung es sich handelt. Manche sind scheu und zurückhaltend. Wenn sie dann aber mal anfangen zu vertrauen, kommen sie aus sich raus. Zeigen einem die farbigsten Facetten ihrer kleinen Seelen. Andere sind neugierig und frech, wollen alles gleichzeitig erkunden und übernehmen sich manchmal dabei. In einem kinderähnlichen Überschwang vergessen sie alles um sich herum. Wenn dann aber mal was Angst macht sind sie sehr froh wenn sie beschützt werden. Wieder andere sind sehr sensibel, vorsichtig, merken sofort was beim Gegenüber los ist. Passen sich an. Da gibt es auch sture, verspielte, dominante, nervige, faule. So wie bei den Menschen auch. Böse werden sie aber meist nur auf Grund von Misshandlungen durch Menschen oder wenn sie in der Wildnis überleben und jagen müssen. Nicht einfach so. Man sagt das Denken würde uns von den Tieren unterscheiden. Die komplexen Gedankenwelten, die unser Hirn erschaffen kann. Tiere funktionieren hauptsächlich nach Instinkt und ich denke manchmal ist das besser und das Denken ist eher ein Handicap für uns. Wir denken oft zuviel und leben und fühlen zu wenig.
Das Laufen mit einem Hund eröffnet einem Türen zu einer anderen Welt. Plötzlich nimmt man die nächste Umgebung mit anderen Augen wahr. Sieht Dinge, die man sonst nicht beachtet hätte. Die Natur wird zum Erlebnis. Auch für das menschliche Wohlbefinden sind diese täglichen Spatziergänge eine Wohltat. Egal bei welchem Wetter. Man lernt auch dauernd andere Menschen mit Hunden kennen. Meist sind es freundliche gesunde Zeitgenossen. Tier- und naturliebend. Schon mal die gleichen Interessen. Seit ich das mache, habe ich viele nette Nachbarn kennengelernt, die ich in den 8 Jahren wo ich hier wohne noch nie gesehen habe.
Auch Katzen haben viel zu geben, wenn man sich Zeit nimmt sie zu verstehen. Dann werden sie zu hingebungsvollen Schmusetigern, die nicht genug Streicheleinheiten kriegen können. Ihr kuschliges warmes Fell fühlt sich so schön weich an. Wenn sie ihre kleinen Köpfchen in meinem Hals vergraben und schnurren als gäbs kein Morgen geht mir das Herz auf. Sie sind dann auch ganz vorsichtig mit ihren Krallen und machen zarte kleine Samtpfoten, mit denen sie dich umarmen. Sie haben auch ein ganzes Repertoire an verschiedensten Mauz- und Schnurrlauten zur Kommunikation. Manchmal singen sie sogar in wechselnden Tonlagen. Eigentlich geben sie einem immer wieder neue Seiten an sich zu entdecken und man wird jedes mal aufs Neue von ihrer Kreativität und tiefen Gefühlswelt überrascht.
Pferde. Viele haben Angst vor ihnen weil sie so gross sind. Wer sie kennt, weiss aber das sie hoch sensibel sind. Man sie zuerst spüren muss und sie dich bevor du mit ihnen arbeiten kannst. Dann hat man aber ein wunderbares Wesen an seiner Seite, das dich überall hinträgt. Dir ein einmaliges Gefühl vermittelt eins mit der Natur zu sein.

Tiere. Ja, ohne sie wäre die Welt ein trostloser Ort. Geht in die Tierheime oder auf Bauernhöfe. Holt eine geschundene heimatlose Tierseele zu euch und schenkt ihr ein neues Leben. Sie haben es verdient.

Monday, January 25, 2010

Der Glaubenszirkus

Ja die liebe Kirche. Die braven Christen. Scheinbar werden weltweit 100 Millionen von ihnen verfolgt. Wahrscheinlich ist das die Konsequenz für die Inquisition von anno dazumal. Das Ansehen der Kirche leidet schwer und die Religion dahinter, basierend auf einem netten Märchen, was wie wir ja jetzt wissen das Zentrum Gott = Sonne im astronomischen Sinne darstellt und denselben Verlauf nimmt wie bei vielen anderen Gottheiten, verliert immer mehr an Glaubwürdigkeit. Die Zahl der Austretungen war noch nie so hoch. Und der Papst Rrrrratzinger, naja der hat auch schon bessere Tage gesehen und eigentlich verzapft er doch immer dieselbe Leier. Die Geschichte mit dem Verhütungsverbot ist einfach nur veraltet und massiv naiv. Was das aus Afrika und Aids gemacht hat wissen wir ja.
Ich bin ja selbst zum Konfirmationsunterricht gezwungen worden und habe da immer sehr lebhaft mit dem Herrn Pfarrer Christ (der hiess wirklich so) über die Bibel und deren zweifelhaften Inhalte diskutiert. Am Tage meiner Konfirmation wollte ich eigentlich gleich wieder austreten und das hab ich ihm auch gesagt. Nun sind viele Jahre vergangen und ich habe es immer wieder verschoben. Ich zahle also Kirchensteuer für ein Angebot, das ich nicht nutze. Gottesdienste reizen mich wenig obwohl es hier bald mehr Kirchen als Bäume gibt. Da hätte es gar kein Platz für Minarette...Ich finde Kirchen nehmen sehr viel Platz weg und werden zu wenig genutzt. Der mehrheitlich leerstehende Raum sollte für kulturelle Veranstaltungen usw. zur Verfügung gestellt werden. Oder wiso nicht gleich anderen Religionen? Es soll Leben in diese toten Hallen kommen. Dies kann man aber wohl nur erreichen wenn man die Kirche reformieren würde und die Pfarrer auch mal etwas offener würden für junge und andersdenkende Menschen und ihre Anliegen. In einem Punkt muss ich die Kirche aber in Schutz nehmen und vielleicht ist das der Grund warum ich überhaupt noch im Club bin, sie leistet sehr viel humanitäre Hilfe in Form von Hilfsorganisationen wie z.B. HEKS, Brot für alle usw. Das find ich wichtig.

Religion ist mir aber gesamthaft sehr suspekt. Zu viele Übel dieser Welt gingen und gehen von Religion aus. Ob nur als Alibi oder in echt spielt keine Rolle. Im heutigen Zeitalter des Fanatismus sowieso. Dem heiligen Krieg des Islams gegen das Christentum. Der alte Kampf. Der Koran soll ein gutes Buch sein. Krieg gegen Terror. Die Zionisten sind ja jetzt mit den Christen ganz dick. Der alte Arier Krieg von Hitler wurde somit endgültig beendet obwohl ich ehrlich zugegeben muss und damit will ich den Holocaust auf keinen Fall verharmlosen, dass Israel in Palästina nichts zu suchen hat und es eine Schande ist wie man dort mit den Menschen umgeht, ihnen das ganze Land weg nimmt, weil die Juden ja das heilige Volk seien und alle anderen nicht. Tel Aviv ist eine koole Stadt aber Gaza neben dran find ich dann echt schwierig. Könnte ja jeder kommen und sagen so packt euer Zeug das ist mein Land. Das ist wie früher wo Länder noch besetzt wurden. Heute sagt man, dass gäbe es nicht mehr. Alles ist schön aufgeteilt und alle sollen es gefälligst schön haben. Dafür sorgt dann die UN und ihre Blauhelme, die im Auftrag des Friedens Krieg und Vernichtung bringen. Nach aussen funktioniert das vielleicht aber die Realität sieht mancher Orts leider ganz anders aus. Und da werden dann auch Länder wie Israel in ihrem Wahn weiter unterstützt und gedeckt. Zu gross ist die Scham über den Holocaust, so dass sich keiner traut etwas gegen das Judentum und ihre Praktiken zu sagen. Amerika tut’s ja auch. An welchem Feiertag darf man keine Knöpfe drücken? Darum wird munter weiter gemacht mit den Kreuzzügen. Und noch mehr Mauern werden gebaut damit man weder rein noch raus kommt. Nun auch auf der ägyptischen Seite von Israel. Da versteht man dann auch Osama, der in einer neusten Videobotschaft wieder laute Drohungen in Richtung Amerika schickte, wenn sie dieses Unrecht in Palästina weiter unterstützen.

Neben den drei Hauptreligionen und anderen Sekten gibt es dann nicht mehr viel. Buddhismus hat gute Ansätze aber es ist mir zu meditativ. Ich bin hier um zu leben nicht um mein Leben nur in Meditation zu verbringen. Hinduismus ist lustig mit den vielen Tiergöttern und so aber ich glaube und das sagen sogar einige Yogis selbst, zu ernst sollte man es nicht nehmen. Vielleicht ist das die wahrste Message von allen. Purismus naja ich finde "back to the roots" nicht schlecht aber man kann es auch übertreiben so wie die Quäker. Irgendwie müsste doch ein Mittelweg zu finden sein. Ich denke jede Religion enthält ein Stückchen Wahrheit aber keine ist komplett. Darum preferiere ich auch meine eigene Religion zu zelebrieren. Ich bin mein Gott in dieser Welt. Der Rest ist Schöpfung. Um es kurz auszudrücken. Etwas zwischen Natur- und Geistesreligion würde es wohl am ehesten treffen.
Bastle dir deine eigene Religion. Lass dir nicht den Glauben von anderen aufschwätzen. Die Wahrheit ist das draussen und wenn du ein reines Herz hast, wird es sie erkennen wenn du vor ihr stehst. Sie steht in keinem Buch geschrieben. Ich glaube auch nicht, dass sie in einer vollendeten Form auffindbar ist. Es sind nur immer Bruchstücke, Teile vom Ganzen, die sich einem offenbaren. Und dies auch nur in einer Momentaufnahme, denn alles ist immer in Bewegung. In einem steten Wandel. Die Kunst besteht darin diese Stücke in dir selbst zusammen zu fügen. Wahrscheinlich wirst du nur ganz selten in den Genuss kommen sie als ganzes Bild zu betrachten weil damit die Grenzen unserer Hirnkapazität erreicht werden und es nur wenigen gelingt diese zu sprengen. Ich selbst habe nur einmal einen kurzen Blick drauf werfen können. Es war genial. Davon übrig blieb aber nur das Grundgerüst, was aber reichte um in mir das damit verbundene Gefühl zu erhalten. Die wichtigsten Pfeiler dessen was für mich und mein Leben Wichtigkeit hat.

Be your own god.

Lustiger Dokufilm zum Thema: Religulous

Oder Simpsons Interpretation: The Greatest Story Ever D'ohed

Southparks Beitrag zum Thema Religion. (auf Grund der ersten Folge wurden bereits laute Drohungen in Richtung Autoren ausgerufen, wegen einer angeblichen Darstellung von Mohammed..) Sehr amüsant.
Teil 1
Teil 2

Friday, January 15, 2010

TITANIC wird 30!

Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

Das altbekannte Politsatire Magazin Titanic feiert also sein 30-jähriges Jubiläum und war immer eine nette Abwechslung zum normalen Medienwahnsinn. Obwohl die Qualität zu früher etwas abgenommen hat, bringt es mich mit seinem manchmal sehr bitteren Witz immer noch zum Lachen. Titanic kann man auch online geniessen. Speziell zu beachten: Das Minarettungspaket.

http://www.titanic-magazin.de/tietze-ruerup-minarettungspaket.html

Um Vorbehalte seitens der Eidgenossen abzubauen, empfehle ich den Schweizer Muslimen, sich fürderhin Müeslime zu nennen.

Matthias Gaebel


Bayerischer Zoll!

Wie begrüßt man einen ausländischen Lkw-Fahrer anläßlich einer Routinekontrolle, wenn eine Kamera von N24 dabei ist? a) »Good morning, Sir.« b) »Deutscher Zoll, Ihre Papiere bitte!« c) »Kommscht aus Dürkei, äh?« Unzutreffendes ist zu streichen. Ggf. allen Dienststellen einen Kurs »Deutsch für Deutsche« anbieten, ebenso Schulungen zu den Themen »Grundformen der Höflichkeit«, »Fremdenfeindlichkeit im Amt« sowie »Macht und Mißbrauch«.
OfG: Titanic


Die bunte BoyGroup-Jubiläumslesungsshow - 18. Januar Kaufleuten Zürich

Die verbotenste Zeitschrift Deutschlands feiert Geburtstag! Jede zehnte TITANIC-Ausgabe ist indiziert, der 30jährige Pointenterror des legendären Satiremagazins kostete Unsummen an Schmerzensgeld und beendete zahllose Karrieren. Vor allem die der drei ehemaligen Chefredakteure Oliver Maria Schmitt, Martin Sonneborn und Thomas Gsella. Sie rieben sich auf im Kampf gegen Staatsanwälte und Richter, gegen Helmut „Birne“ Kohl, Kurt „Bestie“ Beck und Helmut „Ficken“ Markwort, gegen Johannes „Prionenklumpen“ Rau, gegen „Klorollen“-Jesus und Björn „Badewanne“ Engholm.

Kommen Sie, so lange es noch legal ist! Sehen, hören und erleben Sie Schröder und Lafontaine am TITANIC-Partytelefon, Schmiergeldaktionen mit Fifa- und CDU-Funktionären! Beobachten Sie aus sicherer Entfernung die drei Ex-Chefs mit ihrem brandneuen Jubiläumsprogramm und einer hochkomplexen PowerPointenPresentation. Genießen Sie unverschämte „Briefe an die Leser“, abstoßende Polit-Aktionen, charmante Pöbeleien, feigen Telefonterror gegen die Zone, vollständige Gedichte und halblustige Witze. Ein Lachereignis der verschärften Exzellenzklasse für Sie und Ihre nächsten Angehörigen! Garantiert bald verboten!

Hingehen!

Thursday, January 14, 2010

Jeder gegen jeden

Jeder schaut nur für sich. Alle gegen alle. Anstatt alles für alle. Jeder allein gegen den Rest der Welt. Ein ewiger Wettlauf nach mehr. Noch mehr. Was, ist eigentlich egal. Hauptsache man hat, mehr davon als andere. Was man nicht hat, nimmt man von anderen oder man tut einfach so als ob man hätte. Und das Spiel läuft weiter und immer weiter. Ein Maske gibt der nächsten die Hand. Ein tägliches Theaterspektakel lauter eintönigen Statisten in Vorder- und Hintergrund. So läufts im Kleinen wie im Grossen. Das ist es was unsere westliche Gesellschaft ausmacht.
Städte und Dörfer als inzestöse Brutstätten für hässliche und verdummte Menschen. Ein Kreis, der sich immer wieder schliesst. Diese blinden Zombies und Seelenkrüppel leben ein Leben nach verfälschten Idealen, für Äusserlichkeiten und streben nur nach materiellem Reichtum. Die sogenannte Selbstverwirklichung nimmt das ganze Denken ein. Egoistische Ziele sind alles was zählt. Solidarität ein fast ausgestorbener Begriff. "Was kümmern mich die Probleme anderer Leute, mir gehts doch gut!" Menschen in unterentwickelten Ländern denken dies sei das Wahre und wollen auch möglichst schnell diesen Status erreichen obwohl dies schon rein vom tragbaren Wachstumspotenzial unseres Planeten ein Ding der Unmöglichkeit ist. Dazu kommt, dass es auf Grund der Tatsachen nicht wirklich erstrebenswert ist. Aber sag das mal einem, der keine Nahrung mehr anbauen kann weil sein Land verseucht oder vertrocknet ist. Bei Menschen, die wirklich nichts mehr zu verlieren haben, versteh ich wenn sie über Leichen gehen um mehr zu haben. Bei uns hingegen ist das nicht nötig. Wir haben viel mehr als wir brauchen. Zuviel, wenn ihr mich fragt. Alles, was wirklich wichtig ist, wird in den Untergrund gedrängt. Von den Massen an irreführenden Informationen ausgegrenzt und unterdrückt. Bis keiner mehr weiss was wirklich Sache ist.
Manchmal denk ich wir kommen aus diesem Schlamassel nicht mehr raus ohne eine radikale Katastrophe, die den grossen Haufen dahin rafft. So hart das klingen mag, muss man sich doch einfach mal fragen wie viel Zeit uns noch bleibt unser Verhalten zu ändern und da merkt man schnell das die Rechung kaum aufgehen kann. Zu lange braucht der Reifungsprozess in den Köpfen der Menschen. Soddom und Gomorrha ist schon lange da und der Schritt zum Ende nicht mehr weit. Zeit kann man leider nicht kaufen. Es gab Menschen, die hatten Pläne. Gute Ideen für alternative Lebensformen. Autonome Kommunen, die sich selber versorgten. Toleranz und Gemeinschaft lebten. Was gut anfing, scheiterte dann leider meist an der Fehlbarkeit der menschlichen Natur oder dem herrschenden System. Was uns auch den heutigen Zustand beschert hat.
Jim Jones ist da ein extremes Beispiel. Er wollte Gutes und endete in einem revolutionären Massenselbstmord. Zum Thema Weltuntergang habe ich erfahren, dass die Welt bereits vor den Dinosauriern bereits einmal fast ausstarb. 95% allen Lebens auf der Erde wurde ausgelöscht. Die Katastrophe war also viel schlimmer als bei den Dinosauriern, wo man sagt es sei ein Meteor gewesen. Auslöser dieses 1.Massensterbens sei angeblich ein gewaltiger Vulkanausbruch gewesen, dessen Aschewolken in der Atmospähre eine Klimaerwärmung herbei führte. Diese widerum führte dazu, dass hochgiftige Gase aus dem Erdinnern durch das Meer entweichen konnten. So sind fast alle Lebewesen ausgestorben. Dies kann bereits bei einem Temperaturanstieg von 5° wieder passieren. Sehr interessant für die aktuelle Diskussion. Permakulturen sind auch etwas worüber man nachdenken sollte. Mehr Infos zu all dem findet man unten.

Jim Jones - Jonestown: The final report

The day the earth nearly died

Farm for the future

Wer, wie, was, wiso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm. - No more eyes wide shut!

Friday, January 1, 2010

Sammlung von Zitaten und Gedichten

Über die Jahre haben sich einige nette Zitate und Gedichte angesammelt:

Die wenigen, die was davon erkannten. Die töricht genug ihr Herz nicht wahrten. Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten. Hat man von je gekreuzigt und verbrannt!

Der einzige Weg, Entscheidungen mit unangenehmen Konsequenzen zu vermeiden, ist es, das Leben eines Einsiedlers zu wählen. Dieser Schritt ist allerdings eine Entscheidung mit unangenehmen Konsequenzen.

In der Nacht und allein entstehen die erratischen Monologe, die bleiben, denn der Mensch ist ein dunkles Wesen, er ist nur Herr über sich in der Finsternis und am Tag kehrt er zurück in die Sklaverei.

Wir werden alle verrückt geboren. Einige bleiben es.

Vielleicht ist Liebe die Fähigkeit, jemandem sich selbst zurückzugeben.

The road of excess leads to the palace of wisdom.

Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie ungeheuer große Ausmaße annimmt.

Manchmal muss man erst vier- oder fünftausend Männer killen, ehe man irgendwie zu der Einsicht gelangt, dass der Sperling unsterblich ist, Geld wie Pisse verdunstet und man sein Leben vertan hat.

Das Problem mit der Geschichte der Menschheit ist, dass sie zu nichts führt als zum sicheren Tod des Individuums, und das ist eine öde, hässliche Angelegenheit.

Sometimes I think the surest sign that intelligent life exists elsewhere in the universe is that none of it has tried to contact us.

Ein Mensch ist immer das Opfer seiner Wahrheiten.

Ich begriff, dass die Menschen zwar zueinander sprechen, aber sich nicht verstehen, dass ihre Worte Stöße sind, die an den Worten der anderen abprallen, dass es keine größere Illusion gibt als die Meinung, Sprache sei ein Mittel der Kommunikation zwischen Menschen.

Takt besteht darin, dass man weiß, wie weit man zu weit gehen darf.

Humor hat viel mit Verstand zu tun.

Wer Ernst nur als Ernst und Spiel nur als Spiel betrachtet, hat beides nicht verstanden.

Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer vermag sie der Zufall zu treffen.

Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir nicht ganz sicher.

Offenbare mir, was du wahrhaftig liebst, was du mit deinem ganzen Sehnen suchst und anstrebst, wenn du den wahren Genuss deiner selbst zu finden hoffst - und du hast mir dadurch dein Leben gedeutet. Was du liebst, das lebst du. Diese angegebene Liebe eben ist dein Leben und die Wurzel, der Sitz und der Mittelpunkt deines Lebens.

Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.

Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.

Ein Pessimist ist ein Optimist, der nachgedacht hat.

Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß.

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Viele Leute kaufen mit Geld, das sie nicht haben Dinge, die sie nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die sie nicht ausstehen können.

Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.

Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.

Der Bau von Luftschlössern kostet nichts, aber ihre Zerstörung ist sehr teuer.

Da wurde mir klar, dass entweder ich verrückt war oder die Welt. Und ich tippte auf die Welt. Und natürlich hatte ich recht.

Die einzig wirklichen Menschen sind für mich die Verrückten, die verrückt danach sind zu leben, verrückt danach zu sprechen, verrückt danach erlöst zu werden, und nach allem gleichzeitig gieren - jene, die niemals gähnen oder etwas Alltägliches sagen, sondern brennen, wie phantastische gelbe Wunderkerzen.

Wenn je ein Mensch wagen würde, alles, was er auf dem Herzen hat, auszusprechen, sein wirkliches Erlebnis, alles, was wirklich seine Wahrheit ist, niederzuschreiben, dann, glaube ich, ginge die Welt in Trümmer, würde in Stücke zersprengt, und kein Gott, kein Zufall, kein Wille könnte je wieder die Stücke, die Atome, die unzerstörbaren Elemente zusammensetzen, aus denen die Welt bestand.

Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

Lang ist die Nacht, kurz ist das Leben, verflucht ist die Hoffnung, und es lebe ein jeder, wie er will, herrlich sind wir und frei.

Deren Gewand, gewirkt aus spekulativem Spinnweb, überstickt mit schöngeistigen Redeblumen, durchtränkt von liebesschwülem Gemütsstau.

Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.

Unter den Menschen gibt es viel mehr Kopien als Originale.

Art is a lie that makes us realize the truth.

Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.

Eine jede Hoffnung ist ohne Sinn. Kein Mensch verfalle auf die Idee, auf die Erfüllung seiner Träume zu sinnen. Vielmehr soll er den Irrsinn des Hoffens begreifen. Hat er ihn begriffen, darf er hoffen. Wenn er dann noch träumen kann, hat sein Leben Sinn.

Unnütz zu sein gehört zum Charakter der Werke des Genies. Es ist ihr Adelsbrief.

No, no, listen! Do not listen to me. Listen!

Oft und viel zu lachen, den Respekt intelligenter Menschen und die Zuneigung von Kindern zu gewinnen; sich die Anerkennung ehrlicher Kritiker zu verdienen und den Verrat falscher Freunde zu ertragen; Schönheit zu schätzen wissen; im Anderen das Beste zu sehen; die Welt, wenn man aus ihr scheidet, ein wenig besser zurückzulassen, sei es durch ein gesundes Kind, einen Garten oder durch die Behebung eines sozialen Mißstandes; zu wissen, dass man mit seinem Leben auch nur einem einzigen Menschen das Atmen erleichtert hat; das heißt: Erfolg zu haben.

Heiterkeit ist weder Tändelei noch Selbstgefälligkeit, sie ist höchste Erkenntnis und Liebe, ist Bejahen aller Wirklichkeit, Wachsein am Rand aller Tiefen und Abgründe, sie ist eine Tugend der Heiligen und der Ritter, sie ist unstörbar und nimmt mit dem Alter und der Todesnähe nur immer zu. Sie ist das Geheimnis des Schönen und die eigentliche Substanz jeder Kunst.

Unzufriedenheit mit sich selbst bildet ein Grundelement eines jeden echten Talents.

Die Dummheit der Leute liegt nicht an ihrem Mangel an Intelligenz, sondern an ihrem fehlenden Mut.

Liebe deine Feinde, denn sie ärgern sich darüber.

Echte Kunst schöpft aus einem ewig fliessenden Strom geistiger Realität.

Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: durch Nachdenken - das ist der edelste. Durch Nachahmen - das ist der einfachste. Durch Erfahrung - das ist der bitterste.

Wir sind alle Engel mit nur einem Flügel, und wir können nur fliegen, wenn wir uns gegenseitig umarmen.

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.

Excellence can be obtained if you care more than others think is wise, risk more than others think is safe, dream more than others think is practical, and expect more than others think is possible.

A friend is someone who knows the song in your heart and can sing it back to you when you have forgotten the words.

He wears the mask and his face changes to fit it.

Inexperience can be overcome, ignorance be enlightened, but prejudice will destroy you.

Be true to yourself. You just have the same problem that all talented, ambitious people have. We want to be everything and do everything all at once, but you can't. Just know the one thing you really are in heart and spirit, and let everything else be your diversions.

Your time is limited, so don't waste it living someone else's life. Don't be trapped by dogma - which is living with the results of other people's thinking. Don't let the noise of other's opinions drown out your own inner voice. And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary.

If love didn't make us insane who among us would have the courage to step outside the walls we build to protect ourselves against life.

Es gibt Lebensmomente, die wie Grenzmarken vor eine abgelaufene Zeit sich stellen, aber zugleich auf eine neue Richtung mit Bestimmtheit hinweisen. Der einzelne wird in solchen Augenblicken lyrisch, denn jede Metamorphose ist teils Schwanensang, teils Ouvertüre eines grossen neuen Gedichts, das in noch verschwimmenden, glanzreichen Farben Haltung zu gewinnen strebt.

Du bist mein Land, ich deine Flut, die sehnend dich ummeeret;
Du bist der Strand, dazu mein Blut ohne Ende wiederkehret.
An dich geschmiegt, mein Spiegel wiegt das Licht der tausend Sterne;
und leise rollt dein Muschelgold in meine Meergrundferne.

Glück ist wie Blütenduft, der dir vorüberfliegt...
Du ahnest dunkel Ungeheures, dem keine Worte dienen -
schließest die Augen, wirfst das Haupt zurück -
und, ach! vorüber ist's..

Die schön geschriebenen,
Herrlich umgüldeten
Belächeltest du,
Die anmaßlichen Blätter;
Verziehst mein Prahlen
Von deiner Lieb und meinem
Durch dich glücklichen Gelingen,
Verziehst anmutigem Selbstlob.
Selbstlob! Nur dem Neide stinkts,
Wohlgeruch Freunden
Und eignem Schmack!

Ich wünsche Dir Zeit
Ich wünsche Dir nicht alle möglichen Gaben,
Ich wünsche Dir nur, was die Meisten nicht haben:
Ich wünsche Dir Zeit, Dich zu freuen und zu lachen
und wenn Du sie nützt, kannst Du etwas draus machen.

Ich wünsche Dir Zeit für Dein Tun und Dein Denken,
nicht nur für Dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche Dir Zeit, nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Ich wünsche Dir Zeit, nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge Dir übrig bleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrauen,
anstatt nur nach der Zeit auf der Uhr zu schauen.

Ich wünsche Dir Zeit, nach den Sternen zu greifen
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche Dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche Dir Zeit, zu Dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche Dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche Dir: Zeit haben zum Leben!

Banalität der Festtage

Nun wie es die Umstände wollten, verbrachte ich die Festtage allein, zuhause mit zwei Katzen und einem Hund. Es gab Wheinachtsspatziergänge, viel gutes Essen, keine Dekoration oder Geschenke und gute Filme. Es war nett. Wenn man bedenkt, dass man die vielen Jahre davor damit verbrachte zwanghaft irgendwelche Traditionen aufrecht zu erhalten, sich mit der Spassgesellschaft stundenlang auf eine Minute des Abends hinzuwinden und gefälligst lustig zu sein. Nein, da sitze ich hier an Silvester Zuhause mit Tieren, die übrigens kaum Notiz von der Ballerei draussen genommen haben und merke plötzlich wie lächerlich das ganze Tamtam ist, welches um dieses eigentlich doch so banale Ereignis gemacht wird. Damals hätte ich vielleicht noch gedacht um Himmelswillen ich bin ganz allein und wäre in Selbstmitleid zerflossen und warum? Weil uns diese "Bräuche" so verkauft wurden. Es gehört sich halt nicht so. Wieder mal der Norm einen Strich durch die Rechung gemacht. Einen Zwang mehr überwunden. Nun gut mit Kindern find ich das Feiern noch legitim aber für die anderen ist das schon mehr der Gruppenzwang. Auf Kommando Spass haben und konsumieren eben. Naja ich habs auch ohne Schaden gut überstanden ruhige Fesstage zu verbringen und kann es wärmstens weiter empfehlen. Ich feier Neujahr ab sofort erst am 31. Januar. ;)

Allen anderen wünsch ich trotzdem jetzt schon: "Lucky New Year!"


Noch ein lustiges Filmchen zum Abgewöhnen: Family Guy Movie - Something, Something, Something Dark Side (ala Start Wars)

Wichtige Bücher II

Hier einige Leseproben aus drei inspirierenden Büchern:


Edurado Galeano: Das Buch der Umarmungen

MANCHMAL ERKENNE ICH MICH IN DEN
ANDEREN. ICH ERKENNE MICH IN DENEN,
DIE BLEIBEN WERDEN, IN DEN FREUNDEN,
DIE MICH BESCHÜTZEN, DEN VERRÜCKTEN,
DIE MICH BERÜCKEN, DEN SCHMETTER-
LINGEN, DIE KEINEN BEDRÜCKEN, UND
IN DEN ÜBRIGEN TAGTRÄUMERN UND
HERUMTREIBERN, DIE SIND UND DIE SEIN
WERDEN, SO WIE AUCH DIE STERNE AM
HIMMEL SEIN WERDEN UND DIE WELLEN
DES MEERES. DANN, WENN ICH MICH IN
IHNEN ERKENNE, BIN ICH LUFT UND
LERNE, IM WIND FORTZUBESTEHEN.
WENN ICH NICHT MEHR BIN, WIRD DER
WIND NOCH SEIN, WIRD WEITER SEIN.

SIEGER BLIEB WER SICH VON ALLEM TRENNTE.

EIN MENSCH MIT FLÜGELN FLIEGT LIEBER NACHTS.

RECHT UND FREIHEIT SIND DAZU VERURTEILT EINANDER ZU HASSEN.

ER DURFTE IN DEN HIMMEL FAHREN UND KAM ZURÜCK UND SAGTE ER HABE VON DORT OBEN DAS LEBEN DER MENSCHEN BETRACHTET. "DAS IST DIE WELT.", SAGTE ER. "EIN HAUFEN LEUTE, EIN MEER KLEINER LICHTER." JEDER MENSCH LEUCHTET MIT EIGENEM LICHT. MAN FINDET KEINE ZWEI LICHTER, DIE GLEICH SIND. DA GIBT ES GROSSE LICHTER UND KLEINE LICHTER UND LICHTER IN ALLEN FARBEN. DA SIND LEUTE MIT EINEM RUHIGEN LICHT, DAS KEIN WINDSTOSS ZUM FLACKERN BRINGT, UND SOLCHE MIT LICHTERN, DIE WIE VERRÜCKT FUNKEN SPRÜHEN. LICHTER GIBT ES, ALBERNE LICHTER, DIE WEDER SCHEINEN NOCH WÄRMEN; ABER ANDERE BRINGEN DAS LEBEN MIT SOLCHER INBRUNST ZUM GLÜHEN, DASS MAN SIE GAR NICHT ANSEHEN KANN, OHNE STÄNDIG MIT DEN WIMPERN ZU ZUCKEN, UND WER IHNEN ZU NAHE KOMMT, FÄNGT FEUER.

ES TRÄUMEN DIE FLÖHE, DASS SIE SICH EINES TAGES EINEN
HUND KAUFEN KÖNNEN, UND ES TRÄUMEN DIE NICHTSE, DASS
SIE EINES TAGES DIE ARMUT ABSCHÜTTELN, DASS SIE EINES
TAGES IM GLÜCKSREGEN STEHEN; DOCH DAS GLÜCK REGNET
WEDER GESTERN NOCH HEUTE NOCH MORGEN, SO SEHR ES SICH
DIE NICHTSE AUCH WÜNSCHEN, NIE REGNET ES, OBWOHL SIE
TÄGLICH VOR SCHERBEN STEHEN UND MIT DEM RECHTEN FUSS
AUFSTEHEN UND DAS NEUE JAHR MIT EINEM NEUEN BESEN
BEGINNEN. DIE NICHTSE: DIE NIEMANDSKINDER, DIE
NICHTSHABER. DIE NICHTSE: DIE KEINEN, DIE VERNIEMAN-
DETEN, DIE HASENFÜSSE, DIE LEBENSKRANKEN, DIE VERDAMMTEN,
DIE ZWEIMAL VERDAMMTEN: DIE NICHT SIND, AUCH WENN SIE
WÄREN. DIE NICHT SPRACHEN, SONDERN DIALEKTE SPRECHEN.
DIE NICHT RELIGIONEN, SONDERN ABERGLAUBEN ANHÄNGEN.
DIE NICHT KUNST, SONDERN KUNSTHANDWERK MACHEN. DIE
NICHT KULTUR, SONDERN FOLKLORE VERBREITEN. DIE NICHT
MENSCHEN, SONDERN MENSCHENMATERIAL SIND. DIE NICHT
GESICHTER, SONDERN ARME HABEN. DIE NICHT NAMEN,
SONDERN NUMMERN TRAGEN. DIE NICHT GROSSE GESCHICHTE,
SONDERN KLEINE EINGABEN SCHREIBEN. DIE NICHTSE,
BILLIGER ALS DIE KUGEL, DIE SIE TÖTET.

EIN SYSTEM DER VEREINZELUNG: DAMIT DIE SCHWEIGSAMEN
NICHT ZU FRAGEN BEGINNEN, DAMIT DIE BEWUSSTLOSEN
NICHT ZU BEWUSSTSEIN KOMMEN, DAMIT DIE EINSAMEN
SICH NICHT ZUSAMMENTUN, DAMIT DIE SEELE NICHT IHRE
SCHERBEN ZUSAMMENLIEST.
DAS SYSTEM TRENNT GEFÜHL UND GEDANKEN EBENSO, WIE
ES SEX UND LIEBE TRENNT, PRIVATLEBEN UND ÖFFENT-
LICHES LEBEN, VERGANGENHEIT UND GEGENWART. WENN
DIE VERGANGENHEIT DER GEGENWART NICHTS ZU SAGEN
HAT, KANN DIE GESCHICHTE WEITERSCHLUMMERN, OHNE
ZU STÖREN, IM SCHRANK, IN DEM DAS SYSTEM SEINE
ALTEN MASKEN AUFBEWAHRT.
DAS SYSTEM LÖSCHT UNSER GEDÄCHTNIS, ODER ES FÜLLT
DAS GEDÄCHTNIS MIT MÜLL, UND SO ZWINGT ES UNS,
GESCHICHTE ZU WIEDERHOLEN STATT GESCHICHTE ZU
MACHEN. DIE TRAGÖDIEN WIEDERHOLEN SICH ALS FARCE,
HEISST ES. ABER BEI UNS IST ES SCHLIMMER: DIE
TRAGÖDIEN WIEDERHOLEN SICH ALS TRAGÖDIEN.

WO IM ALTEN TESTAMENT GESCHRIEBEN STEHT, WAS
GESCHRIEBEN WURDE, SOLLTE BESSER STEHEN, WAS
MIR VIELLEICHT DER HELD DES BUCHES GEBEICHTET
HAT: SCHADE, DAS ADAM SO BLÖD WAR. SCHADE, DAS EVA
SO TAUB WAR. UND SCHADE, DASS ICH MICH NICHT
VERSTÄNDLICH MACHEN KONNTE.
ADAM UND EVA WAREN DIE ERSTEN MENSCHEN, DIE
VON MEINER HAND GESCHAFFEN WURDEN, UND ICH
MUSS GESTEHEN, DASS SIE GEWISSE MÄNGEL IN
STRUKTUR, AUSFÜHRUNG UND ABSCHLUSS AUFWIESEN.
IHNEN FEHLTE JEDE VORAUSSETZUNG ZUM ZUHÖREN UND
NACHDENKEN. UND ICH..NAJA, VIELLEICHT FEHLTE
MIR JEDE VORAUSSETZUNG ZUM REDEN. VOR ADAM
UND EVA HATTE ICH MICH MIT NIEMANDEM UNTERHALTEN
KÖNNEN. ICH HATTE SCHON SÄTZE VON MIR GEGEBEN,
WIE:"ES WERDE LICHT", ABER EBEN IMMER ALLEIN.
DESHALB WAR ICH AN DEM TAG, WO ICH ZUR STUNDE
DES ABENDWINDES ADAM UND EVA TRAF, AUCH NICHT
SEHR BEREDT. MIR FEHLTE ES AN ÜBUNG.
ZUERST STAUNTE ICH BLOSS. SIE HATTEN GERADE
DIE FRUCHT VOM VERBOTENEN BAUM GESTOHLEN, DER
MITTEN IM PARADIES STAND. ADAM MACHTE EIN GESICHT
WIE EIN GENERAL, DER EBEN SEINEN DEGEN
ÜBERGEBEN HAT, UND EVA STARRTE ZU BODEN, ALS
WÜRDE SIE AMEISEN ZÄHLEN. ABER BEIDE WAREN
UNGLAUBLICH JUNG UND VON STRAHLENDER SCHÖNHEIT.
SIE ÜBERRASCHTEN MICH. ICH HATTE SIE GESCHAFFEN;¨
ABER ICH WUSSTE NICHT, DASS LEHM AUCH LEUCHTEN
KANN. DANN, ICH GESTEHE ES, STIEG NEID IN MIR HOCH.
DA MIR KEINER BEFEHLE ERTEILEN KANN, IST MIR
DIE WÜRDE DES UNGEHORSAMS UNBEKANNT. ICH VERMAG
AUCH NICHT DIE FREUDEN DER LIEBE ZU ERKENNEN,
DIE IMMER ZWEI VERLANGT. UM DEM AUTORITÄTSPRINZIP
GENÜGE ZU TUN, UNTERDRÜCKTE ICH MEINEN WUNSCH,
SIE ZU BEGLÜCKWÜNSCHEN, WEIL SIE PLÖTZLICH DIE
WEISHEIT MENSCHLICHER LEIDENSCHAFT ERWORBEN
HATTEN. DAMIT BEGANNEN DIE MISSVERSTÄNDNISSE, SIE
VERSTANDEN "FALL", WO ICH VOM FLIEGEN SPRACH.
SIE GLAUBTEN, EINE SÜNDE MÜSSE BESTRAFT
WERDEN, SO SIE ERBLICH IST. ICH SAGTE, DASS
SÜNDIGE, WER NICHT LIEBE. SIE VERSTANDEN,
DASS SÜNDIGE, WER LIEBE. WO ICH EINE FESTWIESE
VORAUSSAGTE, VERSTANDEN SIE: JAMMERTAL. ICH
SAGTE, SCHMERZ SEI DAS SALZ, DAS DEM MENSCHLICHEN
ABENTEUER ERST DIE RICHTIGE WÜRZE GEBE; SIE
HINGEGEN GLAUBTEN, ICH WÜRDE SIE VERURTEILEN,
ALS ICH IHNEN DAS VORRECHT VERLIEH, STERBLICH
UND VERRÜCKT ZU SEIN. SIE VERSTANDEN ALLES
VERKEHRT; UND GLAUBTEN ES AUCH NOCH.
IN LETZTER ZEIT LEIDE ICH AN SCHLAFLOSIGKEIT.
SEIT EIN PAAR JAHRTAUSENDEN SCHLAFE ICH
SCHWER EIN. DABEI SCHLAFE ICH GERN, SEHR GERN,
DENN WENN ICH SCHLAFE, TRÄUME ICH. DANN BIN
ICH LIEBENDER ODER LIEBENDE, VERZEHRE MICH
IN KURZEN FEUERN FLÜCHTIGER LEIDENSCHAFTEN,
BIN WANDELNDER NARR, FISCHER AUF HOHER SEE
ODER ZIGEUNERIN, DIE AUS DEM KAFFESATZ DIE
ZUKUNFT LIEST; VOM VERBOTENEN BAUM VERSCHLINGE
ICH SOGAR DIE BLÄTTER UND TRINKE UND TANZE
BIS ZUR ERSCHÖPFUNG..
WENN ICH ERWACHE, BIN ICH ALLEIN. ICH HABE
NIEMANDEN ZUM SPIELEN, DENN DIE ENGEL NEHMEN
MICH VIEL ZU ERNST, NIEMAND AUCH, DEN ICH
BEGEHREN KÖNNTE. ICH BIN DAZU VERURTEILT,
MICH SELBST ZU BEGEHREN. VON STERN ZU STERN
IRRE ICH, ZU TODE GELANGWEILT IM LEEREN
WELTALL. HUNDEMÜDE FÜHLE ICH MICH, UND SEHR
ALLEIN. ICH BIN ALLEIN, ICH BIN EINSAM,
JETZT UND IN ALLER EWIGKEIT.

Aus dunkler Brandung gärend
Des Lebens bunter Braus
Und drüber immerwährend
Der Sterne hochgewölbtes Haus.
Mein Leben ist versunken,
Ich schweb am Weltenrand
Und atme tief und trunken
Der Feuerlüfte süßen Brand.
Und der ich kaum entronnen,
Des Lebens Zauberglut
Spült mich mit tausend Wonnen
Aufs neue in die große Flut.


Martin Page: Antoine oder die Idiotie

Er beneidete sie um alles, was sie nicht wussten.

Er empfand sich selbst nicht als Dieb, dazu fehlte ihm die notwendige Leichtigkeit, und ausserdem nahm er ja nur was er brauchte: einen Klecks Shampoo unauffällig in eine kleine Bonbondose gedrückt. Mit Zahnpasta macht er es ebenso, auch mit Seife, Rasierschaum, Rosinen und Kirschen. Und weil er kein Geld hatte, um sich alle Bücher zu kaufen, die er gerne gehabt hätte, und weil er die Aufmerksamkeit des Wachpersonals beobachtet hatte, stahl er die Bücher Seite für Seite und fügte sie dann im Schutz seiner eigenen vier Wände wieder zusammen, wie ein im Untergrund tätiger Verleger. Jede Seite, durch ein Verbrechen erworben, erlangte so einen wesentlich höheren symbolischen Wert.

Schon immer hatte er den Eindruck, steinalt zu sein. Als er sieben war, fühlte er sich ausgelaugt wie ein Mann von neunundvierzig. Mit elf hatte er bereits alle Enttäuschungen eines Greises von siebenundsiebzig erlebt. Jetzt, mit fünfundzwanzig und in der Hoffnung auf ein etwas angenehmeres Leben, entschloss er sich, das Leichentuch der Idiotie über sein Haupt zu werfen. Allzuoft hatte er feststellen müssen, dass das Wort Intelligenz wohlkonstruierte, fröhlich herausgeplärrte Dummheiten beschreibt und derart missbräuchlich eingesetzt wird, das es oft vorteilhafter ist, als Idiot rumzulaufen, denn als vereidigter Intellektueller. Intelligenz macht unglücklich, einsam und arm, während die blosse Maske der Intelligenz einem Menschen die Unsterblichkeit zumindest auf Zeitungspapier einbringt und womöglich noch die Bewunderung derer, die an das glauben, was sie lesen.

Er hatte die ganze Nacht hindurch geschrieben. In einem grossen Schulheft hatte er nach zahlreichen tastenden Versuchen, nach seitenlangen Entwürfen sein Manifest endlich in eine Form bringen können. Zuvor hatte er im Schweisse seines Angesichts wochenlang einen Ausweg gesucht, überzeugende Ausflüchte. Doch letzten Endes hatte er sich die schreckliche Wahrheit eingestehen müssen: Die Ursache seines Unglücks war sein eigener Verstand.

Als er realisierte, wie leicht und unbekümmert gegenüber der Realität das Denken betrunkener Menschen war, wie gern sich ihre Rede in Zusammenhangslosigkeit verlor und dass sich diese Menschen überdies der Illusion hingaben, die grossartigsten Wahrheiten zu verkünden, fasste er den Entschluss, sich dieser vielversprechenden Philosophie anzuschliessen. Der Rausch schien ihm das ideale Mittel zur Unterbindung jeder Anwandlung von Reflexion. Im Rausch brauchte er nicht mehr nachzudenken, konnte es auch nicht mehr: Er würde ein Rhetoriker des lyrischen Geschwafels werden, wortgewandt und zungenfertig. Klugheit würde im Suff keinen Sinn mehr haben, mit ihren gelockerten Haltetauen konnte sie Schiffbruch erleiden oder von Haien aufgefressen werden, ohne dass er sich Sorgen machen müsste. Ob grundloses Lachen, absurde Ausrufe - im Rauschzustand würde er die ganze Welt lieben, ja hemmungslos sein. Er hatte fest vor Alkoholiker zu werden. Das beschäftigt. Der Alkohol bestimmt das ganze Denken. Er würde eine von der Gesellschaft anerkannte Krankheit haben. Niemand denkt daran die intelligenten Menschen zu bemitleiden: "Er analysiert das Verhalten seiner Umwelt, das muss ihn doch ziemlich unglücklich machen", "Irgendwann hatte ich wirklich Angst das du intelligent wirst." Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von wohlwollenden Bemerkungen voller Mitleid, auf die intelligente Menschen Anspruch hätten, wenn es mit der Welt gerecht zuginge.

Ich bin arm, ohne jede Zukunft.. Und vor allem denke ich zuviel, ich muss permanent analysieren und zu verstehen versuchen, wie dieser Laden funktioniert. Es macht mich furchtbar traurig zu sehen, dass wir nicht frei sind und dass jeder freie Gedanke, jede freie Tat nur auf Kosten einer Verletzung möglich ist, die nicht verheilt. Ich habe nicht mehr die Kraft, ich selbst zu sein, nicht mehr den Mut, nicht mehr die Lust, so etwas wie eine Persönlichkeit zu haben. Das ist ein Luxus, der mir zu teuer ist. Ich will ein banales Gespenst werden. Ich bin es satt, Gedankenfreiheit zu haben, Wissen zu besitzen, mit meinem verdammten Bewusstsein herumzuspringen.

Im Grunde bin ich so wenig fürs Leben geschaffen, dass ich mich möglicherweise erst im Tod verwirkliche. Ich habe ganz fraglos mehr Fähigkeiten zum Sterben als zum Leben. Es ist besser zu sterben, solange uns das Leben noch nicht alles genommen hat. Es gibt gegenüber dem Selbstmord eine Zensur. Eine politische, religiöse, soziale, ja sogar eine natürliche, denn die Natur, diese hohe Dame, mag es gar nicht, wenn man sich ihr gegenüber Freiheiten herausnimmt, sie will uns bis zum Ende an der Leine halten, sie will für uns entscheiden. Wer entscheidet denn über den Tod der Menschen? Wir haben diese höchste Freiheit an Krankheiten, an Unfälle, an Verbrechen delegiert. Man nennt das Zufall. Aber das ist falsch. Dieser Zufall ist der subtile Wille der Gesellschaft, die uns peu à peu mit Umweltverschmutzung vergiftet, uns durch Kriege und Unfälle massakriert.. Die Gesellschaft entscheidet auch über das Datum unseres Todes durch die Qualität unserer Nahrung, die Gefahren unserer täglichen Umwelt und auch durch die Arbeits- und Lebensbedingungen, denen wir unterliegen.

Die Intelligenz ist eine Sackgasse der Evolution. Neugierig sein, Natur und Menschen verstehen wollen, die Künste entdecken, das müsste unser aller Ziel und Streben sein. Doch wenn dem so wäre, würde die Welt bei der gegenwärtigen Organisation der Arbeit aufhören sich zu drehen, und zwar einfach deshalb, weil das Zeit braucht und eine kritische Geisteshaltung entwickelt. Keiner würde mehr arbeiten. Meine vermeintliche Klugheit, die allzu unabhängig ist, dient nichts und niemandem. Ich trage den Fluch des Verstandes mit mir herum. Ich bin arm, ledig, deprimiert. Seit Monaten denke ich über meine Krankheit des zu vielen Nachdenkens nach und habe die Wechselbeziehung zwischen meinem Unglücklich sein und der Inkontinenz meines Verstandes zweifelsfrei festgestellt. All die Denkerei hat mir noch nie etwas eingebracht, sondern sich meistens gegen mich gewandt. Nachdenken ist kein natürlicher Vorgang, es verletzt, als ob es in die Luft gemischte Glasscherben und Widerhaken zum Vorschein brächte. Ich kann meinen Geist nicht zur Ruhe bringen, seinen Rythmus verlangsamen. Alles, was ich sehe, fühle, höre, wird in den Ofen meines Hirns geschaufelt, reisst es mit und treibt es zu Höchstleistungen an. Jeder Verstehensversuch ist gesellschaftlicher Selbstmord, er bedeutet, das Leben nicht mehr geniessen zu können. Wer sein Wissen vermehrt, vermehrt sein Schmerz. Selig die Armen im Geiste. In der Natur ist Bewusstsein die Ausnahme. Mann kann sogar postulieren, dass sie ein Unfall ist, weil sie keinerlei Überlegenheit garantiert, nicht einmal ein besonders langes Leben.


Roberto Saviano: Gomorrha

Jemand der das Leben als einen Raum versteht in dem alles zu gewinnen ist, auch auf die Gefahr hin alles zu verlieren. Begreifen bedeutet irgendwie beteiligt zu sein. Anders kann man die Dinge nicht verstehen. Aus einer Position der Neutralität oder der ojektiven Distanz heraus habe ich nie etwas herausgefunden. Ich nahm einen undefinierbaren Geruch an mir wahr. Du merkst allmählich, dass du ihn längst in dir hattest, als käme er von einer Drüse, die bisher nie angeregt worden war, einer schlummernden Pore, die plötzlich diesen Geruch absondert, ausgelöst nicht so sehr von Angst, sondern von der Ahnung der Wahrheit. Als ob irgend etwas in deinem Körper dir ein Zeichen gäbe, dass du vor der Wahrheit stehst. Sie mit allen Sinnen wahrnimmst. Unvermittelt. Keine Wahrheit aus zweiter Hand, berichtet und abgelichtet, sondern klar und deutlich vor dir. Verstehen, wie die Dinge laufen, wie die Gegenwart funktioniert.

Einen Ort, an dem man noch über die Kraft des Wortes nachdenken konnte, ohne sich schämen zu müssen. Darüber wie man über die Wahrheit berichtet, allein mit dem scharfen Instrument der Schrift. Ich schlug eine Bresche in das Gestrüpp der Worte, um jene Sätze zu finden, die klar und deutlich ausgesprochen, auch jetzt noch ihre Kraft entfalten können. Mir fehlt die geistige Trägheit derer, die glauben, das Wort habe seine Kraft längst verloren. Das Wort, das sich begreifen liess wie kompakte Materie, deren Energie den Lauf der Dinge verändern kann. Ich weiss, und ich habe Beweise. Also erzähle ich. Ich kenne das Fundament, auf dem die Wirtschaft ruht. Ich weiss, woher das Geld kommt, Und die Wahrheit, wird sie ausgesprochen, macht keine Gefangenen, denn sie reisst alles mit sich fort und macht aus allem einen Beweis. Die Wahrheit registriert, vergleicht, sieht hin, hört hin. Die Beweise sind unwiderlegbar, denn sie sind parteiisch, gesehen mit eigenen Augen, erzählt mit Worten und gehärtet in Gefühlen, gegen die Kugeln und Knüppel nichts ausrichten können. Ich beobachte und rede, und so lege ich Zeugnis ab - ein unschönes Wort, das um so mehr Gültigkeit besitzt, wenn es demjenigen, der dem Sirenengesang der Macht lauscht, ins Ohr flüstert: "Gaub nicht, was man dir sagt." Die Wahrheit ist parteiisch. Könnte man sie auf eine objektive Formel reduzieren, wäre sie synthetisch.

Wenn ich durch die Strassen gehe oder ein Geschäft betrete, nehme ich sie immer wahr, diese Abgründe. Denn ich weiss. Und es ist geradezu krankhaft. Im Kreis der besten und erfolgreichsten Unternehmern wird mir übel. Ich kenne die wahre politische Verfasssung meiner Zeit: sie ist der unternehmerische Reichtum. Jeder Pfeiler eines jeden Hause wurde mit dem Blut von Menschen gebaut. Jede Ware hat einen dunklen Ursprung.

Der Prophet ist der Wächter: er sieht die Ungerechtigkeit, prangert sie an und verweist auf den ursprünglichen Plan der Evolution. Der Prophet erinnert an die Vergangenheit und beruft sich auf sie, um im Gegenwärtigen das Neue zu erkennen. Der Prophet fordert auf, Solidarität im Leiden zu üben, wie er es selbst tut.

Sie zermürben dich langsam, aber stetig, Jeden Tag ziehen sie dich ein bisschen mehr aus, bis du splitternackt dastehst, mutterseelenallein, und glaubst, du kämpfst gegen eine Chimäre, ein Hirngespinst, das nur in deinem Kopf existiert. Du fängst an, den Verleumdungen zu glauben, die dich als einen Versager hinstellen - als einen, der sich mit denen anlegt, die es zu was gebracht haben. Sie spielen mit dir Mikado. Nehmen alle Holzstäbchen weg, ohne dich auch nur zu berühren, so dass du am Ende ganz allein bist und vor Einsamkeit schier verrückt wirst. Gerade aus dieser Einsamkeit heraus wächst so etwas wie Mut, der einen schützt wie eine Rüstung, auch wenn man sich dessen vielleicht gar nicht bewusst ist. Mach weiter. Tu was du tun musst. Mobilisiere deine ganze Kraft. Du musst dein Kraftquell finden, das dich innerlich stärkt, um weitermachen zu können. Nicht nur einen Notanker, sondern eine Wurzel, tief in der Erde verwachsen und unangreifbar. In diesem aussichtslosen Kampf, gibt es etwas, das du unbedingt bewahren und festhalten musst. Und du musst dir sicher sein, dass es durch dein an Wahnsinn grenzendes Engagement noch stärker wird. Diese tief eingewurzelte Kraft erkenne ich inzwischen im Blick derjenigen, die wie ich entschlossen sind, bestimmten Mächten ins Auge zu blicken.

Ich fragte mich, ob ein Mensch die innere Kraft aufbringen kann, sich einer derartigen Machtmaschinerie entgegenzustemmen. Ob es möglich war, etwas zu tun, irgend etwas, um sich dem Kreislauf des Geschäftemachens zu entziehen, sich zu retten und ausser Reichweite dieser Dynamiken der Macht zu leben. Ich zerbrach mir den Kopf, ob es möglich war, die Mechanismen zu verstehen, sie zu entlarven und zu durchschauen, ohne von ihnen zerrieben zu werden. Vielleicht musste man sich entscheiden: entweder zu wissen und damit kompromittiert zu sein oder nicht zu wissen und unbeschwert zu leben. Vielleicht blieb einem gar nichts anderes übrig, als zu vergessen und die Augen zu verschliessen: die amtliche Version der Sachverhalte zur Kenntnis zu nehmen, aber auch das nur zerstreut, und es bei einem Lamento zu belassen. Ich frage mich, ob es trotz allem möglich war, ein glückliches Leben zu führen, oder ob es nicht besser wäre, sich gleich in den Kampf zu stürzen, ein Schnellfeuergewehr im Gürtel, einzusteigen ins Big Business, ins wirkliche Big Business, anstatt den anarchischen Traum von einem selbstbestimmten Leben weiterzuträumen. Ob ich nicht lieber Teil des Netzwerks meiner Zeit werden und alles auf eine Karte setzen sollte. Befehle erteilen und Befehle empfangen - ein Profitgeier, ein Raubtier des Kapitals, ein Samurai der Mächtigen. Ob ich nicht lieber das Leben als Schlachtfeld begreifen sollte, auf dem man nicht überleben, sondern nur den Tod finden konnte, nachdem man Befehle gegeben und Kämpfe geführt hat.

Der Widerstand gegen die Mächtigen wird zum Überlebenskampf, als könnte die eigene Existenz allein, das Essen, das man zu sich nimmt, der Mund, den man küsst, die Musik, die man hört, die Bücher, die man liest, dem Leben keinen Sinn mehr geben. Als läge der Sinn des Lebens einzig und allein im Überleben. Wissen, Verstehen und Ergründen ist daher nicht bloss eine moralische Pflicht, es ist eine Überlebensfrage. Ohne diese Selbstverantwortung ist kein menschenwürdiges Dasein möglich.

Manchmal muss man seinen Delirien nachgeben, man hat keine Wahl. man muss sich ihnen überlassen, fertig und aus. Ich wollte schreien, mir die Lunge aus dem Leib brüllen, aus Leibeskräften, mit allem, was meine Kehle hergab: "Ihr verfluchten Dreckskerle, ich lebe noch!"